Wählen mit 16?

Wählen mit 16?

Projektleiter Prof. Dr. Thorsten Faas; Arndt Leininger, PhD; Prof. Dr. Sigrid Roßteutscher; Prof. Dr. Armin Schäfer
Laufzeit September 2016 bis Dezember 2018
Beschreibung
Der Rückgang und die zunehmende soziale Schieflage der Wahlbeteiligung haben eine Reformdebatte über das Wahlrecht ausgelöst. Zu den prominentesten Ideen zählt dabei der Vorschlag, das Wahlalter auf 16 Jahre abzusenken. In verschiedenen Bundesländern ist dies bei Landtags- und Kommunalwahlen bereits geschehen. Allerdings liegen bisher kaum Erkenntnisse vor, ob die Absenkung die erhoffte Wirkung hat. Vor allem aber wird in der aktuellen Debatte um die Absenkung des Wahlalters ein wichtiger Aspekt übersehen, dem wir uns in dem hier vorgeschlagenen Projekt erstmals widmen möchten: Junge Menschen können nämlich infolge der Reformen ihr Wahlrecht punktuell wieder verlieren - mit unklaren Folgen für weitere Wahlen. Ein solcher Fall tritt beispielsweise im Zeitraum von Frühjahr 2017 bis Frühjahr 2018 in Schleswig-Holstein ein. Dort findet eine Landtagswahl am 7. Mai 2017 statt (mit Wahlalter 16), nur wenige Monate vor der Bundestagswahl im September 2017 (mit Wahlalter 18), welche wiederum wenige Monate vor der Kommunalwahl im Mai 2018 liegt (mit Wahlalter 16). Wir rekrutieren postalisch ein Online-Panel junger Menschen aus Schleswig-Holstein, welche wir jeweils kurz nach den drei Wahlen befragen. Durch Auswertung dieser Panelstudie erhoffen wir uns wichtige Erkenntisse zur Frage, wie Erstwählerinnen und Erstwähler heute zu Wahlen und Wählen stehen und inbesondere, ob und welche Wirkungen eine Herabsetzung des Wahlalters hat.